Eine wunderschöne und gleichzeitig sehr intensive Zeit des Reisens liegt hinter mir. 3 Wochen, 3500 km an 12 verschiedenen Orten unterwegs. Nun bin ich wieder zu Hause angekommen, habe das meiste ausgepackt, und bin dabei, zu sortieren, zurückzublicken, auf das, was war. Fotos sind auf dieser Reise mehr in der Natur entstanden als beim Singen: so viele innige Momente, in denen es eher störend war, die Kamera in die Hand zu nehmen. Also schaue ich mir die Bilder in meinem Herzen an, die so ja sowieso meist nicht mit dem Fotoapparat eingefangen werden können. Es war eine Reise bunt und lebendig wie das Leben: berührende, leise, laute, freudvolle, ausgelassene Momente, kleine und große Runden, wundervolle Menschen, Herzen, die sich öffnen durften, Tränen, die fließen durften, Lachen, dass aus dem Herzen kam, Berührungen und Begegnungen von Herz zu Herz …
Ganz besonders danke ich allen, die mich eingeladen haben, für die liebevolle Aufnahme in eurem Haus, für die Organisation des Abends. Und ich danke allen, die gekommen sind um mitzusingen, um zu lauschen, sich berühren zu lassen und ihrerseits zu berühren, all denen die mir auf diesem Weg begegnet sind und so ein Stück meiner Reise begleitet haben, aus tiefstem Herzen. Ihr habt mich damit sehr unterstützt und diese Reise, so wie sie war, möglich, lebendig und bunt gemacht. Ohne Euch alle hätte ich meine Reise nicht machen können. Nun hoffe ich, dass die guten Energien des gemeinsamen Singens und Schwingens noch lange in Euren Häusern, Gärten und Herzen nachklingen!
Ein Lied, das mich auf meiner Reise ganz besonders begleitet hat, ist der „Stein auf meinem Weg“. Es zeigt mir wieder einmal, dass meine Lieder mir oft ein Stück voraus sind, denn es ist bereits Anfang 2011 entstanden. Geht es doch darum, dass die Steine, die uns im Weg liegen, uns oftmals zu unseren Stärken führen, wenn wir aufhören, sie zu bekämpfen. Und es geht um den Mut, sichtbar zu werden, das eigene Licht nicht mehr unter den Scheffel und sich selbst ins Licht zu stellen. Für mich ist mein größter Stein derzeit eine Krankheit, Borreliose, die mich seit meiner Singreise im vergangenen Jahr begleitet. Nun sitze ich hier, lese einen Bericht über die Bedeutung von Borreliose: „Du bist eigentlich auf der Suche nach dem Allerhöchsten in dir und möchtest alles andere loslassen…“ Und stelle fest, wie passend, ja genau damit war ich ja gerade 3 Wochen lang unterwegs, was ist das Allerhöchste denn anderes als mein Licht, das leuchten möchte.
Wenn ich das lese, wundere ich mich nicht mehr, dass so viele Menschen derzeit von Borreliose betroffen sind. Sind doch so viele von uns derzeit auf der Suche nach dem Allerhöchsten in sich selbst. Doch wie geht das, dieses Allerhöchste zu aktivieren und wirklich auf die Erde zu bringen, nicht nur davon zu träumen? Auf meiner Reise habe ich von vielen von Euch dazu wundervolle Antworten erhalten, wertvolle Tipps, meinen Körper zu reinigen, zu entgiften, Energien ins Fließen zu bringen, die eigene Energie, die eigene Frequenz zu erhöhen, Anregungen zum Nachdenken und Ausprobieren. Dazu hilft mir das Singen – und auch tiefes Atmen, Meditieren… Nun wirkt all dies in mir nach, bewegt sich, arbeitet in mir und ein bisschen davon möchte ich mit Euch teilen:
Auch alte überholte Gedankenmuster, negative Gedanken, die mich runterziehen, Zweifel und Ängste sind für mich Gifte. Sie alle übersäuern und vergiften meinen Körper und schenken Borrelien oder auch anderen Krankheiten einen Nährboden, auf dem sie wachsen können. Indem ich meinen Körper und meinen Geist reinige, schaffe ich Voraussetzungen für ein neues Miteinander im Innen wie im Außen. Doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Verdrängung oder Bekämpfen in den seltensten Fällen zum gewünschten Erfolg führt. Erst wenn ich wirklich Ja sage zu mir, mit allem was ich bin, was mich ausmacht, wenn ich auch Ja sagen kann zu meinen Zweifeln und Ängsten, meinem Unperfektsein, wenn ich Ja sagen kann zu meinem Nein, dann verliert alles das, wogegen ich mich solange gewehrt habe an Macht. Dann kann ein innerer Machtwechsel geschehen, Energien können wieder fließen, was die Voraussetzung für Heilung ist.
Für mich ist das oft die schwerste Übung, wenn meine Zweifel, meine Scham mich ergreifen, wenn die Angst in mir hochkriecht, sie willkommen zu heißen, wahrzunehmen, meinen ungeliebten Gefühlen zuzuhören. Wie viel leichter scheint es doch zunächst, diese Gefühle zu verdrängen und zu leugnen? Es scheint wie ein innerer Automatismus, der ungeliebte Gefühle weit wegschiebt. Mich hat vor kurzem ein Video sehr berührt: Reinhard Mey erzählt im Vorwege zu seinem Lied die Geschichte seines Schwiegervaters, der kurz vor seinem Tod an alle schlimmen Kriegsereignisse erinnert wurde, die er mit 20 Jahren erlebte. Verdrängung funktioniert eben nur eine Weile, auf Dauer holen uns alle Gefühle ein, denen wir uns nicht stellen. www.youtube.com/watch?v=vr0XZdD8ljA
Wieder fühlen lernen ist für mich ein tägliches Training geworden, bei dem mich das Singen sehr unterstützt. Das gemeinsame Singen hilft mir, mit meinen Gefühlen wirklich anwesend zu werden, sie nicht mehr zu verstecken, ehrlich mir selbst gegenüber zu werden, mein Herz zu öffnen für das, was mir begegnen möchte. Das gemeinsame Singen hilft mir, ins Fließen zu kommen, erstarrte Energien, Blockaden, zu lösen. Und so hilft mir das Singen, den Wandel, den ich mir ersehe, im Inneren zu erschaffen und mehr und mehr davon auch mit in meinen Alltag zu nehmen. Denn Wandel findet nicht im Kopf statt, sondern hier, im realen Leben, im konkreten Tun, beim alltäglichen Abwasch.
Ich sende euch hier noch einmal den link zu meinem Video „Ja!“, weil es so gut zum Thema passt und wünsche Euch viel Freude beim Hören und Schauen: http://youtu.be/lDS_opDKOy8
So wünsche ich uns allen einen reichen und erfüllten Spätsommer und den Mut, das eigene Licht in der dunkler werdenden Zeit des Jahres immer heller strahlen zu lassen.