Weihe- und Rauhnachtsgrüße
Mit der Wintersonnenwende am 22. Dezember wendet sich die Energie des Jahreskreises und wir treten durch das Tor und tauchen ein in die „Zeit zwischen den Jahren“, Zeit der Rauhnächte. In den alten Bräuchen ist es die Zeit, in denen Spinnräder stillstehen, die Arbeit ruht und Zeit und Raum sich öffnen.
In den Rauhnächten werden die Schicksalsfäden für das neue Jahr gewoben. Es öffnet sich der Raum für all die Möglichkeiten, die das neue Jahr bereit hält. Wenn wir uns unserer inneren Führung anvertrauen, können wir ahnen, wohin das neue Jahr uns führen möchte, uns für das Neue öffnen und Weichen stellen.
Wir leben in einer Zeit, in der wir versuchen, das Leben „im Griff“ zu haben, in der wir alles kontrollieren, planen und überwachen möchten um uns sicher zu fühlen. Doch erzähle ich hier nichts Neues, wenn ich feststelle, dass wir auf diese Weise nicht weiter kommen. Immer mehr Menschen in unserer westlichen Welt sind psychisch belastet oder krank, leiden unter Burnout, Einsamkeit und Trennung. Noch immer herrschen viel zu viel Hunger, Armut und Kriege und soziale Ungerechtigkeiten in der Welt. Und es wird immer deutlicher, dass das Leben sich weiterentwickelt und etwas anderes von uns möchte.
Immer mehr Menschen erkennen, dass wir mit allem verbunden sind und nicht getrennt voneinander existieren. Auch in höchsten Chefetagen ist mittlerweile bekannt, dass Co-Creation der Weg der Zukunft ist und viele Lieder singen inzwischen vom neuen Wir, von Gemeinschaft und Verbundenheit. Das Bewusstsein für die Traumata jahrhundertealter patriarchaler Strukturen nimmt zu. All das macht mir viel Mut, dass wir gemeinsam diese Zeitenwende gestalten, darin heilen und eine neue lebensdienlichere Welt gestalten.
Die Zeit der Rauhnächte ist in diesem Sinne für mich ein Heilungs- und Genesungsraum. In einer Zeit, in der wir versuchen, alles mit dem Verstand zu erfassen, kann es zutiefst heilsam sein, unserem denkenden Verstand für eine Weile ein Pause zu gönnen und die Führung dem Herzen und der Intuition zu überlassen, auszuprobieren, was geschieht, wenn wir den Zeichen folgen, die uns in dieser Zeit gesandt werden.
Danke für alle Begenungen im Singen und Sein! Ich wünsche dir frohe und gesegnete Weihe- und Rauhnächte, lichtvolle Tage der Einkehr und Ruhe, freudvolle Zeit mit deinen Liebsten oder auch mit dir allein – so wie es für dich gut ist – und einen guten Übergang in das Neue Jahr!
Herzliche Grüße
Sabine